Informationsseite Awareness
Awareness ist ein Thema, das zunehmend im Veranstaltungskontext mitgedacht wird, und das aus gutem Grund. Auf dieser Seite stellen wir vor, was Awareness genau ist, beantworten Fragen und stellen Ressourcen zur Verfügung, die Sie bei der Planung ihrer Veranstaltung verwenden können.
Was ist Awareness?
Awareness bedeutet Bewusstsein und Bewusstwerden im Umgang miteinander. An der Universität Bonn steht Awareness für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang, der darauf abzielt, diskriminierende und grenzüberschreitende Verhaltensweisen zu erkennen und abzubauen. Es bedeutet, Verantwortung für sich selbst und füreinander zu übernehmen, um eine sichere Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen und persönliche Grenzen respektiert werden.
Im Kontext von Veranstaltungen können diese Ziele nur erreicht werden, wenn sowohl Veranstalter*innen als auch Besucher*innen eine Haltung und Praxis entwickeln, die Diskriminierung entgegenwirkt. Awareness umfasst auch das Bewusstsein für gesellschaftliche Ungleichheiten, die aus unterschiedlichen Erfahrungen, Positionierungen und Positioniertheiten resultieren. Dieses Bewusstwerden ermöglicht es, verschiedene Privilegien, Ressourcen und Diskriminierungserfahrungen besser zu verstehen, zu respektieren und anzuerkennen.
Ein durchdachtes Awareness-Konzept hilft, gegen Diskriminierung und übergriffiges Verhalten vorzugehen, und schafft einen sichereren, wertschätzenden Raum für alle Teilnehmenden.
Downloads
Hier finden Sie verschiedene Ressourcen für die Planung einer diskriminierungssensiblen Veranstaltung. Der Fragenkatalog für die Veranstaltungsplanung befasst sich damit, was bei der Planung der Veranstaltung im Voraus berücksichtigt werden sollte, während der Awareness-Leitfaden und die Vereinbarung für Zusammenarbeit an die Besucher*innen der Veranstaltung ausgehändigt werden können. Als Hilfestellung für die Arbeit im Awareness-Team finden Sie hier auch eine Handreichung für Awareness-Personen.
FAQ
Ein Awareness-Konzept für eine Veranstaltung dient der Sicherstellung bzw. vertieften Reflexion der Organisator*innen darüber, dass sich alle Teilnehmenden bei der Veranstaltung wohl und sicher fühlen (können). Ziel ist es, diskriminierungssensibel zu agieren und eine achtsame Kommunikation zu fördern. Dabei geht es nicht nur um die Vermeidung offensichtlicher Ungleichbehandlungen, sondern auch um subtile, unbeabsichtigte grenzüberschreitende Sprach- und Verhaltensweisen. Das Konzept umfasst vor allem die Erstellung eines umfassenden Leitfadens, der die Grundlagen und Ziele des Konzepts sowie praktische Maßnahmen zum Schutz der Teilnehmenden erläutert. Ein Beispiel für einen Awareness Leitfaden, den Sie für Ihre Veranstaltungen anpassen können, finden Sie unter Downloads.
Awareness kommt allen Teilnehmenden einer Veranstaltung zugute, da es ein sichereres und integratives Umfeld schafft. Besonders profitieren diejenigen, die möglicherweise diskriminiert werden oder sich aufgrund verschiedener Identitätsmerkmale ausgegrenzt werden (könnten). Ein gut durchdachtes Sensibilisierungskonzept stellt sicher, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt und respektiert werden. Aber auch diejenigen, die sich der Wirkung ihrer Worte und Taten weniger bewusst sind, profitieren, da sie lernen, sensibler und achtsamer zu handeln. Insgesamt fördert Awareness eine offenere und rücksichtsvollere Kommunikationskultur. Ein Beispiel für eine Vereinbarung zur respektvollen Zusammenarbeit, die Sie für Ihre Veranstaltungen anpassen können, finden Sie unter Downloads.
Awareness dient dazu, eine Veranstaltung zu einem sichereren und einladenderen Ort für alle Teilnehmenden zu machen. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Teilhabe aller Beteiligten im Vordergrund steht und das Bewusstsein für unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu schärfen. Awareness hilft, grenzüberschreitendes und diskriminierendes Verhalten, sei es in der Sprache oder in Handlungen, zu erkennen und zu vermeiden. Dadurch verbessert sich nicht nur das Wohlbefinden der Teilnehmenden, sondern auch die Qualität der Interaktionen und die Gesamtatmosphäre der Veranstaltung. Ein hohes Maß an Achtsamkeit fördert Chancengleichheit und Vielfalt und trägt dazu bei, dass sich alle Teilnehmenden wertgeschätzt und respektiert fühlen.
Diskriminierungen können z.B. durch übergriffige (oft unbeabsichtigte) Sprach- und Verhaltensweisen entstehen. Beispiele sind die Nichtbeachtung erwünschter Pronomen, unbewusste rassistische, sexistische oder antisemitische Äußerungen und Handlungen sowie Mikroaggressionen. Diskriminierung kann auch durch strukturelle Faktoren wie fehlende Barrierefreiheit oder unzureichende Berücksichtigung von Diversitätsaspekten bei der Planung und Durchführung der Veranstaltung entstehen. Ein Awareness-Konzept zielt darauf ab, solche Diskriminierungen bereits im Vorfeld zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, um eine inklusive und respektvolle Atmosphäre zu gewährleisten. Als Maßnahme können Sie den Teilnehmenden beispielsweise das Diversity-Glossar der Universität Bonn zur Verfügung stellen, das einen grenzachtenden Sprachgebrauch unterstützt. Das Diversity-Glossar finden Sie hier.
Da Awareness im Querschnitt der Veranstaltungsplanung stattfindet, erfordert die Konzeption Ressourcen, jedoch überwiegt der Nutzen den Aufwand bei weitem, da eine Reflexion der Erfahrungen der Teilnehmenden auch als Feedbackinstrument für den Erfolg der Veranstaltung dienen kann. Neben der Erstellung bzw. Anpassung von Awareness-Leitfäden und -Materialien ist die Vorbereitung aller Organisator*innen für die Umsetzung des Konzepts mitzudenken. Neben dem möglichen Einsatz eines Awareness-Teams, das die Veranstaltung begleitet, sollten auch andere an der Organisation beteiligte Personen über die Ziele und Absichten des Awareness Konzeptes informiert werden, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Prinzipien des Awareness-Konzeptes verstehen und anwenden können.
Darüber hinaus sind ggf. weitere organisatorische Maßnahmen zu treffen, wie z.B. die Bereitstellung von Rückzugs- oder Ruheräumen, die Umwidmung von Toiletten für alle Geschlechter etc. Als Hilfestellung für die Planung einer Veranstaltung unter Awareness-Gesichtspunkten finden Sie unter Downloads einen Fragenkatalog zur Veranstaltungsplanung.
Die Entscheidend für den Erfolg des Konzepts ist die Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten. Daher sollten alle Verantwortlichen über das Konzept informiert sein. Darüber hinaus ist es sehr empfehlenswert, eine Veranstaltung von einem Team von Awareness-Personen begleiten zu lassen. Diese dienen als Ansprechpartner*in für alle Beteiligten und unterstützen bei der Umsetzung möglicher Awareness-Maßnahmen vor Ort. Als Hilfestellung für die Arbeit im Awareness-Team finden Sie unter Downloads eine Handreichung für Awareness-Personen.
Bei weiteren Fragen können Sie sich an die Stabsstelle Chancengerechtigkeit und Diversität wenden.
Kontakt
Naomi Salbert
Dechenstraße 3-11
53115 Bonn