Diversität in Forschung und Lehre
Um strukturell etablierte Hürden, die einer gleichberechtigten wissenschaftlichen Berufswelt im Wege stehen, systematisch abzubauen, ergreift die Universität Bonn konkrete Maßnahmen, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen. Wie Diversität als Forschungsgegenstand gezielt gefördert wird und Forschende sowie Lehrende unterstützt werden, erfahren Sie ebenfalls hier.
Diversität in der Forschung
Vielfalt bedeutet in allen Wissenschaftsbereichen Innovationspotenzial. Die Berücksichtigung der Diversitätsdimensionen in Forschungsvorhaben und - anträgen ist Qualitätsmerkmal und Wettbewerbsvorteil zugleich.
Die Universität Bonn verfolgt das Ziel, eine nachhaltige, innovative und zukunftsfähige Forschung voranzutreiben. Dies erfolgt durch die Einbeziehung von Perspektiven der Vielfalt auf allen Ebenen und die Implementierung von Strukturen, die zu mehr Partizipation und Innovation in der Forschung führen.
Diversität in der Lehre
Sowohl Studierende als auch Lehrende der Bonner Universität zeichnen sich immer mehr durch Vielfalt und Heterogenität aus. Dabei spielen sowohl die im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) festgelegten Diversitätsdimensionen als auch hochschulspezifische Merkmale wie die soziale Herkunft, der Grad der Beherrschung der deutschen Sprache, die Lebensumstände oder die Art der Hochschulzugangsberechtigung eine bedeutende Rolle.
Uns ist es wichtig Strukturen zu schaffen, die eine diversitätsorientierte Lehre und ein wertschätzendes und diskriminierungsfreies Lern- und Entwicklungsumfeld zu ermöglichen.
STEP
Das Programm Stärkung des Equal Opportunity-Prozesses (STEP) ist darauf ausgerichtet, Wissenschaftlerinnen in frühen Karrierestadien und Professorinnen zu rekrutieren und auf allen Karrierestufen gezielt zu fördern.
Rahmenplan der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zur Gleichstellung der Geschlechter 2022 bis 2026
Die Hochschulen sind durch § 5 des Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern für das Land Nordrhein-Westfalen (LGG NRW) verpflichtet, jeweils für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren einen Gleichstellungsplan zu erlassen. Dieser besteht an der Universität Bonn aus einem Rahmenplan für die Gleichstellung der Geschlechter, der die Ziele der gesamte Hochschule definiert, sowie den Gleichstellungsplänen der Fakultäten, der zentralen Einrichtungen und der Verwaltung.
Die Gleichstellungspläne sind hier einzusehen.
Antragstellung für Cluster
Im Sommer 2022 erweiterte die DFG ihre „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ um den Aspekt Diversität. Denn: exzellente Wissenschaft braucht Diversität und Originalität. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zu einer diversitätssensiblen Antragsstellung auf unserer Confluence-Seite zusammengefasst.
Forschungseinrichtungen mit Diversitätsbezug
ZeDiL
Das Zentrum für Diversitätsforschung in der Lehre (ZeDiL) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bonn zur Erforschung von Diversität in der Hochschullehre.
Forschungsstelle Diversität
Die neu eingerichtete Forschungsstelle der Philosophischen Fakultät soll universitätsweit als Anlaufpunkt für bereits bestehende sowie zukünftige Forschungsprojekte fungieren.
BZL – Projekt DiversiTeach
Ziel des Projekts des Bonner Zentrums für Lehrerbildung (BZL) ist es, u.a. Studierende für migrationspädagogische Fragestellungen und Herausforderungen in Schule und Unterricht zu sensibilisieren.
Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung
Die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung beschäftigt sich in Lehre und Forschung mit der Bedeutung der Genderforschung für die Katholische Theologie.
Forum Internationale Wissenschaft (FIW)
Eine der sieben Leitfragestellungen der Abteilung Demokratieforschung ist die Untersuchung der der modernen Politik eigenen Praktiken und Semantiken individueller und kollektiver Inklusion.
Interne Angebote für Forschende & Lehrende
Gleichstellungsbüro
Die zentrale Gleichstellungs-beauftragte unterstützt und berät alle Beschäftigten in gleichstellungsrelevanten Fragen.
Familienbüro
Beratende Instanz für Beschäftigte und Studierende mit Familienverantwortung ist das Familienbüro.
International Office
Das Dezernat Internationales ist die zentrale Anlaufstelle für Studierende und Forschende aus dem Ausland.
Schwerbehinderten-vertretung
Die Vertrauensperson der schwerbehinderten Beschäftigten bietet Beratung mit dem Ziel der Inklusion am Arbeitsplatz an.
Externe Angebote zum Thema Forschung und Diversität
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Programm der DFG zur Bedeutung von Diversität in der Forschung.
Alexander von Humboldt-Stiftung
Ein Magazin zum Thema „Weshalb Wissenschaft mehr Vielfalt braucht“.
KomDiM
Das Zentrum für Kompetenzentwicklung für Diversity Management stellt eine Sammlung von Toolboxen zum Thema Diversität vor.
Inklusives Forschungsdesign
Inklusives Design – Warum Sie Intersektionalität beachten sollten
Bild © TU Wien TV / YouTube
Inklusives Forschungsdesign nimmt einen immer höheren Stellenwert an deutschen Universitäten ein. Laut DFG ist die Einbeziehung von verschiedenen Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen in der Grundlagenforschung besonders wichtig, unabhängig von der jeweiligen Disziplin. Die gewonnenen Daten bleiben so übertragbar und werden in ihrem Nutzen nicht nur auf eine Personengruppe eingeschränkt. Um eine höhere Qualität der Forschungsergebnisse zu erzielen, ist die Berücksichtigung einer Vielfalt von Personen bereits bei der Entwicklung der Forschungsfragen, Hypothesen und Theorien von großer Wichtigkeit.
Die TU Wien erklärt in einem kurzen Video, warum Forschung Menschen in ihrer Vielfalt mit einbeziehen muss.
Weitere Angebote der Universität Bonn für Forschende und Lehrende
Seit 2017 gibt es das Maria von Linden-Trainingsprogramm, welches allen Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Bonn offensteht. Dieses Programm bietet Veranstaltungen zu verschiedenen Themen, die bei der weiteren Karriereplanung oder während des Verlaufs der wissenschaftlichen Karriere hilfreich sind.
Das Argelander Competence Center bietet Nachwuchswissenschaftler*innen ein umfassendes Unterstützungsangebot. Gemeinsam bieten die verschiedenen Einrichtungen des Competence Center das Argelander-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs an, das sich insbesondere an Promovierende und Postdocs richtet.
Die Argelander-Stipendien ermöglichen Forschungsaufenthalte in Bonn für Promovierende an Hochschulen bevorzugt aus Afrika, Lateinamerika und Süd(ost)asien für 3 bis 12 Monate.
Wissenschaftler*innen bevorzugt aus Afrika, Lateinamerika und Süd(ost)asien mit einem Forschungsschwerpunkt im Bereich Sustainable Development Goals werden eingeladen, an der Universität Bonn für ein oder zwei Semester gemeinsam mit einem*einer Professor*in der Universität Bonn zu forschen und zu unterrichten.
Die Abschlussstipendien richten sich an Promovierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika (siehe DAC-Länderliste), die an der Universität Bonn promovieren und deren Promotionsprojekt kurz vor dem Abschluss steht.
Diese Maßnahme soll Eltern in Abschlussphasen des Studiums (Bachelor-, Masterstudium) oder der Promotion über einen begrenzten Zeitraum finanziell unterstützen. Ziel der Bezuschussung ist es, eine Entlastung bei der Kinderbetreuung zu schaffen und so mehr zeitlichen Freiraum für die Abschlussarbeiten zu gewinnen.
Die Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät unterstützt kontinuierliche wissenschaftliche Partizipation von Nachwuchswissenschaftlerinnen während Schwangerschaft und Stillzeit durch die Finanzierung zusätzlicher entlastender Maßnahmen.
Das Gleichstellungsbüro vergibt jedes Jahr Mittel zur Förderung von drei Projekten mit dem Schwerpunkt Intersektionalität, die das Ziel verfolgen, die strukturelle Verankerung von Gleichstellung an den Fakultäten zu stärken. Antragsberechtigt sind Fakultäten oder einzelne Institute, Fachbereiche, Fachgruppen bzw. weitere Einrichtungen und Einheiten der Universität Bonn.
Das MeTra-Programm richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen verschiedener Karrierestufen und bietet ein Rahmenprogramm mit Trainingsveranstaltungen, die Vermittlung einer Mentorin oder eines Mentors sowie regelmäßige Netzwerktreffen.
Sie suchen soziale Kontakte? Sie möchten Ihre akademische Karriere fördern? Sie möchten sich ein Netzwerk aufbauen? Das Projekt „Pro-Motion“ des International Office unterstützt internationale Promovierende vor und während ihrer Promotion mit einem umfassenden Beratungs- und Betreuungsangebot und fördert interkulturelle Kompetenzen sowie Vernetzung und Integration.
Das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) richtet sich mit dem neuen „KIWi Kompass“ an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. Der DAAD möchte Hochschulen für eine eigenständige Risiko- und Chancenabwägung in der Kooperation mit internationalen Partnern sensibilisieren und bietet mit dem hier vorgelegten Kriterienkatalog Orientierung und Entscheidungshilfe.
Auf der Seite der Behindertenbeauftragten finden Sie Beispiele für Leitfäden und Ratgeber verschiedener Institutionen, die sowohl bei der Erstellung von barrierefreien Inhalten in der Lehre als auch bei der Unterstützung von Studierenden helfen können.
Auf Confluence finden sich ebenfalls einige Tipps und Hinweise zu der Gestaltung von barrierearmen Websiten und Dokumenten, die von der Zentralen Studienberatung gepflegt werden.
Die Hochschulgemeinden feiern Gottesdienste, bieten die Möglichkeit, gemeinsam Musik zu machen und Theater zu spielen, organisieren Diskussionen, Vorträge und Filmvorführungen und freuen sich über jede Art von Engagement. Einige Gemeinden bieten auch Wohnmöglichkeiten an.
Angebote für Forschende mit Fluchthintergrund
Die Universität Bonn unterstützt Forschende, die wegen des Kriegs in der Ukraine nach Deutschland geflohen sind. Sowohl das Welcome Center als auch die Abteilung Forschungsförderung können Sie zu Stipendien und anderen Fördermaßnahmen beraten.
Das Ziel der Cologne/Bonn Academy in Exile ist, renommierte Wissenschaftler*innen zu unterstützen, die aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine fliehen mussten. Neben Forscher*innen aus der Ukraine können dies auch Forscher*innen aus Russland und Belarus sein, die wegen ihres Widerstandes gegen den Krieg verfolgt werden.
Kontakt
Stabsstelle für Chancengerechtigkeit und Diversität
Die Stabsstelle unterstützt und berät das Rektorat bei der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Diversität.
Lesen Sie auch
Prorektorat für Chancengerechtigkeit und Diversität
Prof. Dr. Irmgard Förster ist seit 2021 Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität.
Prorektorat für Nachhaltigkeit
Professorin Dr. Annette Scheersoi ist Prorektorin für Nachhaltigkeit.
Prorektorat für Internationales
Professorin Dr. Birgit Ulrike Münch ist Prorektorin für Internationales.